Oer-Erkenschwick. Bereits seit längerer Zeit war bekannt, dass aufgrund verschiedenster Faktoren, insbesondere dem demografischen Wandel, die Bildung einer einzigen Gemeinde der Neuapostolischen Kirche in der dem Kreis Recklinghausen angehörigen Stadt Oer-Erkenschwick langfristig mehr Perspektive bieten würde, als die Weiterführung von zwei schrumpfenden Gemeinden mit knappen Ressourcen. Mehrmonatige Sondierungen in einem gemeindeübergreifenden Gremium führten schließlich zu dem Ergebnis, dass eine Neugründung einer Gemeinde Oer-Erkenschwick ein Dienst für die Zukunft ist (wir berichteten bereits). Dieser Prozess wurde am heutigen Sonntag weitestgehend abgeschlossen.
Besuch aus Münster
Apostel Walter Schorr, Münster, zuständig für den Arbeitsbereich Nord der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen - und damit auch für den Bezirk Recklinghausen - besuchte hierzu die in der Kirche auf der Westerbachstraße zusammengekommenen Gottesdienstteilnehmer aus den Gemeinden Oer-Erkenschwick Süd und Nord.
Sechsfaches Gepräge
Der Gottesdienst hatte dabei gleich ein sechsfaches Gepräge.
Mit Blick auf das Kirchenjahr stand zunächst der Erntedanktag als erstes Prägemal im Fokus des Tages.
Dementsprechend fiel auch das Bibelwort aus, das als Einstieg in und roter Faden für die Predigt dienen sollte:
"Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt."
(Psalm 104,27,28)
Zweites Prägemal war nach Predigt und einem ergänzenden Predigtbeitrag von Priester Rüdiger Gasser, langjähriger und nun scheidender Vorsteher der Gemeinde Oer-Erkenschwick Süd sowie der Feier des Heiligen Abendmahles die Auflösung der beiden ehemaligen selbständigen Ortsgemeinden.
Apostel Schorr betonte in diesem Zusammenhang, dass die Teilung der Gemeinde vor vielen Jahrzehnten im Hinblick auf die damaligen Entwicklungsprozesse notwendig und richtig gewesen sei, eine Rückführung hin zu den Ursprüngen nunmehr jedoch in gleicher Weise.
Denknotwendig musste sich der Auflösung der beiden Gemeinden nun natürlich die Neugründung der Gemeinde Oer-Erkenschwick als drittes Prägemal anschließen. Mit besonderem Gebet des Apostels und gemeinsamem Gesang - "Mit dem Herrn fang alles an", Gesangbuch Nr. 32 - erhielten diese Augenblicke noch einmal eine besondere Würde und Heiligkeit.
Verabschiedung und neue Beauftragung mit Ordination
Wie bereits im Vorfeld offen kommuniziert, musste natürlich eine personelle Lösung für die Gemeindeleitung gefunden werden.
Priester Rüdiger Gasser, der im Alter von 29 Jahren die Leitung der Gemeinde Oer-Erkenschwick Süd inne hatte und diese Aufgabe vorbildlich und gewissenhaft über 28 Jahre ausübte und damit eine ganze Generation prägte, erklärte sich bereit, für andere Aufgaben zur Verfügung zu stehen.
Apostel Schorr entband ihn daher von der Beauftragung als Gemeindevorsteher und dankte mit eingehenden Worten für die ungewöhnlich lange Zeit im Dienst für eine Gemeinde.
Priester Gasser wird in Zukunft neue Wurzeln in der Gemeinde Datteln schlagen - der Heimatgemeinde seiner Familie. Mit dieser Verabschiedung wurde das vierte Prägemal gesetzt.
Zu guter letzt musste schließlich die Leitung der neuen Gemeinde geklärt werden.
Priester Rainer Gutenschwager, zuvor bereits Vorsteher der ehemaligen Gemeinden Marl-Sinsen und Oer-Erkenschwick Nord, hatte sich bereit erklärt, die neue Gemeinde zu leiten.
Apostel Schorr ordinierte ihn in diesem Zuge in das Amt eines Evangelisten mit dem Wunsch, dass das daraus erwachsende Amtsvermögen ausreiche, um die Verdoppelung der Verantwortung tragen zu können. Damit war das fünfte Prägemal erreicht.
Während Priester Gasser mit einem bunten Herbstblumenstrauß verabschiedet wurde, erhielt Evangelist Gutenschwager symbolhaft ein hölzernes Joch mit zwei sehr austarierten, nicht zu schweren Gewichten - Bildnis für die ehemaligen zwei Gemeinden in Oer-Erkenschwick. Ihm bleibt zu wünschen, dass die zukünftigen Lasten "sanft" bleiben.
Viele ehrenamtliche Geistliche
Natürlich muss Rainer Gutenschwager die enorme Arbeit in der neuen und großen Gemeinde nicht alleine stemmen. Fast durchweg alle Diakone und Priester aus den vormaligen beiden Gemeinden werden auch weiterhin in ihrem Amtsauftrag tätig bleiben, so dass Apostel Schorr sie hiermit in dem Gottesdienst konstituierend für die Zukunft weiterbeauftragte. Sieben Priester und elf Diakone werden Evangelist Gutenschwager nunmehr zur Seite stehen. Damit war dann das abschließende Prägemal gefunden.
Lieblingslied als Ausklang
Zum Schluss des Gottesdienstes gab es schließlich eine musikalische Verabschiedung von Rüdiger Gasser: Dieter Rachuba an der Ogel und Ines Witt-Rachuba am Piano boten eine Variation des Lieblingsliedes des ehemaligen Gemeindevorstehers dar: "Reiches Versprechen" wogte wie ein Klangteppich durch das Kirchenschiff, der Apostel Schorr sichtlich bewegte, da er den musikalischen Händedruck der beiden Vortragenden mit warmen Worten aufgriff und unterstrich.
Der neuen Gemeinde bleibt für die Zukunft eins zu wünschen - und dies war auch ein zentraler Gedanke aus der Predigt:
"Werdet reich durch Geben und Teilen!"
Gemeinsamer Brunch
Nach Allem hatten abschließend alle, die noch wollten, Gelegenheit, bei einem Brunch in den Nebenräumen zu verweilen und den Vormittag in gemütlichem Beisammensein in den Nachmittag übergehen zu lassen.
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