Recklinghausen-Suderwich. Nur kurz war die Zeit des Leerstands der neuapostolischen Kirche in Recklinghausen-Suderwich: Bereits ab dem 1. Dezember 2009 wird das Gebäude Hauptsitz des Neuapostolischen Sozial- und Bildungswerkes (SBW).
Diese Entscheidung traf der gemeinnützige Verein unter Vorsitz von Manfred Dorowski nach zügigen Verhandlungen mit Bezirksapostel Armin Brinkmann. Für einen nahezu symbolischen Mietzins überlässt die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen, Eigentümerin der Immobilie in Recklinghausen-Suderwich, das seit der Fusion mit der Gemeinde Recklinghausen-Süd leerstehende Kirchengebäude dem Verein, der dort seinen Hauptsitz einrichten wird.
"Wir freuen uns, im Kernbereich des Ruhrgebiets in großzügigen Räumlichkeiten mit unseren vielfältigen Aktivitäten durchstarten zu können!", so Manfred Dorowski sinngemäß.
In der Tat hat sich der Verein eine Menge auf die Fahne geschrieben:
Das Neuapostolische Sozial- und Bildungswerk NRW e.V. (NAK-SBW NRW e. V.) ist, wie auf dem dortigen Internetauftritt zu lesen ist, ein gemeinnütziger Verein und arbeitet in intensiver Nähe zur Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen.
Das Anliegen des Vereins ist es, sich vor allem an die sozialen Bedürfnisse der Glaubensgeschwister in den Gemeinden vor Ort zu wenden, aber auch allen Interessenten satzungsgemäß zur Verfügung zu stehen.
Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, unterstützt und fördert die Aktivitäten des Vereins intensiv und nachhaltig.
Die Aufgabenfelder des Vereins ergeben sich aus der Präambel der Satzung:
Als kirchliches Werk will sich das Sozial- und Bildungswerk in den Auftrag der Neuapostolischen Kirche, durch ihre Verkündigung und ihr Handeln die im Evangelium von Jesus Christus bezeugte Liebe Gottes der Welt mitzuteilen, einbinden.
Das Handeln wird dabei von der Erkenntnis geprägt, dass jeder Mensch in seiner Persönlichkeit einmalig ist und eine ihm von Gott gegebene unantastbare Würde besitzt. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, menschliches Leben von Anfang bis Ende zu achten, zu schützen und, wo Not ist, helfend zu begleiten.
Vornehmstes Ziel des Sozial- und Bildungswerkes ist es, den Menschen vor Ausnutzung, vor Ausgrenzung und zugleich vor Vereinnahmung zu schützen sowie seine Selbsthilfekräfte zu fördern.
Mit seiner Arbeit setzt das Neuapostolische Sozial- und Bildungswerk das Evangelium in die Praxis um und lädt zum Glauben ein.
Der Verein versieht seine Aufgabe im Sinne der urchristlichen Diakonie und versteht sich als eine Einrichtung, die sich sowohl lebenspraktisch wie seelsorgerisch den Zielgruppen in allen Altersstufen und Lebenssituationen zuwendet.
Er bietet jedem Hilfe an, der an Grenzen von wirtschaftlicher und seelischer Belastbarkeit gekommen ist oder wem Einschnitte in die berufliche oder wirtschaftliche Situation bevorstehen.
Wer als junger Mensch Starthilfe oder Aufbesserung und Auffrischung von Basiswissen benötigt, ist ebenso angesprochen wie Familien und Haushalte, die bei der praktischen Bewältigung ihres Alltags Unterstützung brauchen.
Darüber hinaus deckt der Verein aber auch die alltagspraktischen Fragen von Senioren auf vielfältigen Gebieten ab.
Am Beispiel urchristlicher Gemeinden, in denen Seelsorge eng mit Diakonie verknüpft war, unterstützt er die Bildung eines Netzwerkes von Hilfeleistungen nach dem Motto "Von Glaubensgeschwistern für Glaubensgeschwister". Der Verein lädt alle an dieser Art der gegenseitigen Unterstützung interessierten Glaubensgeschwister zur Mitgliedschaft ein.
Neben der fachlichen Unterstützung legt das Neuapostolische Sozial- und Bildungswerk einen Schwerpunkt auf die seelsorgerische Begleitung der Glaubensgeschwister in ihren besonderen Lebenssituationen. Dazu stehen einerseits während der Tagungen qualifizierte Seelsorger zu Gesprächen bereit, andererseits wird der Verein bemüht sein, die örtlichen Seelsorger zu sensibilisieren für Gemeindemitglieder am Rande gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Möglichkeiten.
Für die Durchführung der fachlich ausgerichteten Projekte und ihrer Angebote konnte der Verein bereits Fachleute aus der Arbeitsverwaltung, der Berufsqualifikation und zukunftsträchtiger Berufszweige gewinnen, ist aber bei der Vielfalt seiner Angebote und dem wachsenden Bedarf auf weitere qualifizierte, ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen.
Am neuen Standort sollten die Aktivitäten weiter ausgebaut werden. Insbesondere die kurzfristige Einrichtung eines sog. "Sozialkaufhauses" steht weit oben auf der Agenda dringlicher Projekte.
Denkbar ist auch, die ehemalige Gemeinde Recklinghausen-Suderwich in geeigneter Form an dem Weiterleben der ehemaligen Kirche in neuem Kontext teilhaben zu lassen - etwa für Seniorenzusammenkünfte oder ähnliche Veranstaltungen. Details sind hierzu sicher noch auszuarbeiten.
Insgesamt ist es nicht nur für die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, sondern gerade auch für den Bezirk Recklinghausen höchst interessant und erfreulich, eine neue Form der Nutzung eines ehemaligen Kirchengebäudes in eine spannende Zukunft zu begleiten.
22. November 2009
Text:
Andreas Hebestreit
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