Herten. Mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge dürfen der Bezirk Recklinghausen und die Gemeinde Herten dem Besuch von Bezirksapostel Armin Brinkmann am 13. Juni des Jahres entgegen sehen: An diesem Mittwoch wird der Bezirksapostel nach langer Zeit wieder einmal die Gemeinde Herten besuchen – jedoch mit einem besonderen Auftrag im Tagesgepäck: Bezirksevangelist Hans-Jürgen Mochalski soll an diesem Abend auf eigenen Wunsch in den etwas vorzeitigen Ruhestand versetzt werden.
Unerwartete und zugleich recht erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen, die auch den beruflichen vorzeitigen Ruhestand bedingen, ließen diesen Schritt nach reiflicher Überlegung unumgänglich werden, um der nachhaltig angeschlagenen Gesundheit durch die Belastung mit Beruf und kirchlichem Ehrenamt nicht zu viel abzuverlangen.
Fast 43 Jahre Amtsträger
Hans-Jürgen Mochalski, seit dem 7. Oktober 2007 in Recklinghausen als Bezirksevangelist tätig, kann auf eine fast dreiundvierzigjährige Tätigkeit als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche zurückblicken.
Lebensstationen
Im Alter von 20 Jahren wurde er von Bezirksapostel Emil Schiwy zum Unterdiakon ordiniert. Zwölf Jahre lang war er in diesem Amt in der Gemeinde Herten tätig, bevor er im November 1981 das Amt eines Diakons erhielt. Acht Jahre später erfolgte dann der erste Schritt in ein priesterliches Amt, dem weitere Ordinationen folgen sollten. Bis zum 2. Februar 2000 blieb Hans-Jürgen Mochalski der Gemeinde Herten als Priester erhalten, wurde dann aber gebeten, als Nachfolger von Evangelist Zilazek die Gemeinde Gelsenkirchen-Hassel zu übernehmen. Dort wurde er am 19. Januar 2005 zum Hirten ordiniert und ein gutes Jahr später rückversetzt in seine alte Heimatgemeinde Herten, um dort als Vorsteher tätig zu sein. Nachdem er im Herbst 2007 das Bezirksevangelistenamt empfing und für Herten mit Raimund Gauert ein neuer Vorsteher gefunden werden konnte, stand Hans-Jürgen Mochalski dem Bezirksältesten Eduard Nieland als Vertreter zur Seite.
Vielfältige Tätigkeiten
In seiner langen Amtszeit war Hans-Jürgen Mochalski, hauptberuflich Lehrer, ehrenamtlich in vielfältigen Aufgabenbereichen für die Neuapostolische Kirche tätig. Lange Jahre war er Organist und Dirigent des Hertener Gemeindechores, dirigierte zudem den Jugend- und Bezirksmännerchor und wird vielen als Sonntagsschul-, Religions- und Konfirmandenlehrer in Erinnerung bleiben. Darüber hinaus war er in der Auslandsmission tätig und arbeitete in verschiedenen kirchlichen Arbeitsgruppen, zuletzt auch in der AG „Mission NRW“, mit.
Gebeten, einige Gedanken zu seinen Lebensstationen zu notieren, schreibt er:
Rückblick
„Die Liebe zur Musik hat mich nach der Konfirmation ein begeisterter Chorsänger werden lassen, zumal die Gemeinde Herten unter ihrem damaligen Dirigenten Diakon Friedhelm Glinka einen hervorragend geschulten Chor vorweisen konnte. Es ergab sich, dass ich auch immer häufiger zum Orgelspielen eingesetzt wurde. Später, als Diakon Glinka zum Priester ordiniert wurde, habe ich mit klopfendem Herzen und großem Respekt die Aufgabe als Dirigent übernommen, die ich zehn Jahre lang ausführte, bis ich selbst zum Priester für die Gemeinde Herten ordiniert wurde. Zum Glück war damit die geliebte musikalische Tätigkeit nicht beendet, denn es gab einen Bezirksmännerchor und einen Bezirksjugendchor, die ich gern betreut habe. Parallel dazu hat mir die Arbeit mit den Kindern große Freude gemacht, als Sonntagsschullehrer und Religionslehrer in der Gemeinde sowie die Arbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern im Bezirk als Bezirksbeauftragter für die Unterrichte. In diesem schönen Kreis der Kinder arbeiten zu können, war einfach beglückend und wird mir zukünftig sehr fehlen, nicht zuletzt wegen der beeindruckenden Erlebnisse in den KiGo 10-14 und den Wochenendfreizeiten mit unseren Kindern.
Unvergessen sind Erlebnisse während der Missionsreisen – zunächst nach Portugal, später nach Lettland. Hier Einzelheiten zu schildern, würde den Rahmen sprengen.
Ich habe mich zu allen Zeiten von meinen jeweiligen Seelsorgern begleitet und getragen gefühlt. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass dies so bleibt, ich mich in meiner Gemeinde, in der ich mich, wenn ich gebraucht werde, gern einbringen will, wohlfühlen kann, dass ich mehr Zeit für meine Familie, insbesondere für meine Enkelkinder, habe und noch einigermaßen bei Kräften bleiben kann.“
Abschied und Rückkehr zu den Wurzeln
In der Tat: Der Bezirk muss sich mit Wehmut von einem aktiven Amtsträger verabschieden, der mit Weitblick, Gelassenheit, Güte und stets freundlich zugewandter Offenheit Spuren hinterlassen hat, die nachhaltig sind.
Ein Nachfolger im Amt ist noch nicht gefunden. Gleichwohl sei Hans-Jürgen Mochalski der anstehende Ruhestand von Herzen gegönnt – verbunden mit der Hoffnung, dass ein Quäntchen seiner segensreichen Begabungen, dem Maß seiner Gesundheit entsprechend, demnächst der Gemeinde Herten zufließen kann, die seine neue und alte geistliche Heimat werden wird.
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