Wer träumt nicht von einem Südseeabenteuer mit weißen Stränden, Palmen und tropischen Temperaturen? Die Südsee mit malerischen Inseln in der Mitte des Pazifischen Ozeans ist hier nicht gemeint, wenn von der Wochenendfreizeit vom 7. bis 9. Mai 2010 aller 66 Kinder im Alter von zehn bis vierzehn Jahren und 15 BetreuerInnen des Bezirkes Recklinghausen die Rede ist. Der Südsee ist ein Binnengewässer, an dessen Ufer die Jugendherberge in Xanten liegt. Drei Tage Xanten, zwar ohne Palmen und tropische Temperaturen, aber Abenteuer pur.
Die Abreise am Freitag Vormittag, bei Regenwetter und einstelligen Temperaturen, verläuft in freudiger Erwartung und in der Hoffnung auf besseres Wetter. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Jugendherberge, ein neues und modern eingerichtetes Gebäude mit sehr vielen Annehmlichkeiten. Das schmackhaft angerichtete Mittagessen ist vorzüglich und eine notwendige Stärkung für die vor uns liegenden Aufgaben. Mutig stellen wir uns der ersten großen Herausforderung: Betten beziehen. Wie zur Belohnung für die erste gelöste Aufgabe verziehen sich die dunklen Wolken und es wird trocken. Am Nachmittag wird jeder seinen Mut beweisen müssen. Entweder in luftigen Höhen des Hochselgartens oder auf einem Floß in den eisigen Fluten des Südsees. Etwa 20 mutige Floßbauerinnen und Floßbauer, in vier Gruppen aufgeteilt, haben die Aufgabe, aus einigen großen luftgefüllten Schläuchen, zwei Balken, einigen Brettern und einem Dutzend Seilen ein tragfähige Floße zu bauen. Das ist leichter gesagt als getan. So manch ein Seemannsknoten erweist sich als nicht fest genug. Aber angesichts der Vorstellung, bei einstelligen Außentemperaturen möglicherweise im eisigen Wasser des Südsees zu landen, sind alle hoch motiviert bei der Arbeit. Nach einer Stunde werden vier stabile und tragfähige Floße ins Wasser gelassen. Nun heißt es paddeln und eine Aufgabe lösen: Von der gegenüber liegenden Landzunge soll zum Beweis, dass man dort tatsächlich angekommen ist, ein lebendes Tier mitgebracht werden. Mit einem Seemannslied auf den Lippen ("Wir lagen vor Madagaskar") bewegen sich die Seeleute mit ihren Floßen zur Lösung der Aufgabe über das Wasser. Zum Glück fällt niemand ins Wasser.
Der andere Teil der Gruppe hält nicht sehr viel von seemännischer Tradition und geht daher lieber in die Luft. Genauer gesagt: Sich immer wieder Mut zusprechend klettert man in 15 m Höhe über verschiedene Parcours, wippende Balken, schwankende Brücken, gespannte Seile, um sich dann aus dieser Höhe mit einem Schrei der Erleichterung in die Tiefe fallen zu lassen. Vom sicheren Boden aus glaubt der staunende Beobachter ob dieser waghalsigen Kletterei manch blasses Gesicht zu erkennen. Aber trotzdem, es macht Spaß, denn für alle Fälle ist man mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet und mit mit einem Seil gesichert.
Den "Ausklang" des ersten Tages bildet ein musikalischer Teil in Form von Gesang zur Gitarre, die nur unser Bezirksältester meisterhaft zu zupfen versteht. Vor dem Zubettgehen sind noch Rätsel zu lösen. Auf einem Plakat sind Fotos vom Stammapostel, Bezirksapostel, Apostel, Bischof und allen Begleiterinnen und Begleitern zu sehen, allerdings im Kindesalter. Who´s who?
Nach dem Abschlussgebet geleiten die Betreuerinnen und Betreuer ihre "Schäfchen" auf das Zimmer und wünschen eine gute Nacht, in dem Wissen, dass alle, nach einem solch ereignisreichen Tag, sofort in den Tiefschlaf fallen werden. Die Berichterstattung erspart dem geneigten Leser alle Einzelheiten, die sich bis zum Morgengrauen zugetragen haben, weil sie nicht erwähnenswert sind.
Der Samstag ist ein Tag für Körper und Geist, denn es werden am Vormittag so wie auch am Nachmittag sportliche Aktivitäten, wie Volleyball, Völkerball oder ein Workshop zum Thema "Richtig streiten" und ein Musikworkshop angeboten. Mit Begeisterung wird der Ball erobert, ein guter Gedanke zur Konfliktbewätigung in die Runde gegeben oder beim Musikworkshop der gute Ton gefunden. Da wird einem so richtig warm, trotz kühler 10 °C Außentemperatur. Aber zum Glück bleibt es trocken. Am Abend gibt es Köstlichkeiten vom Grill bevor der Tag mit einer Preisverleihung für die Gewinner der Wettbewerbe und wiederum mit viel Musik ausklingt. Nach dem Abschlussgebet geleiten die Betreuerinnen und Betreuer... (siehe oben).
Am Sonntagmorgen ist unser Aufenthaltsraum in besonderer Weise hergerichtet. Wir erleben den Höhepunkt des gemeinschaftlichen Erlebens, den Kindergottesdienst. Unser Bezirksältete hat das Wort aus Galater 6,9 "Lasst uns aber Gutes tun...". Allen wird deutlich, dass es dem, der Gutes tut, selbst gut geht, weil er gottwohlgefälliges Handeln an den Tag legt. In seinen Abschlussworten nach dem KiGo ist die Frage, ob denn eine solche Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholt werden soll, fast überflüssig, weil man die Antwort an der überaus freudigen Stimmung schon erahnen kann. Nach dem köstlichen Mittagessen treten wir die Heimreise an. Dass Muttertag ist, hat natürlich niemand vergessen. Jedes Kind hat beim Verlassen des Busses eine Rose in der Hand, die es der Mutter unter herzlicher Umarmung überreicht.
In der Erinnerung bleiben schöne Stunden Südseeabenteuer an dem Südsee in Xanten.
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