Wie im Bericht zuvor vermerkt, ist die Gemeinde Recklinghausen-Suderwich Kirchengeschichte geworden. Die über einhundertjährige Historie ist es wert, einen ausführlichen Rückblick zu halten. Auszüge aus der Gemeindechronik werfen Schlaglichter.
Kirche in Suderwich
1908 Die Anfänge
Die Anfänge der Gemeinde Suderwich führen in das Jahr 1908 zurück. In dem Jahr zogen die Familien Siegel, Jensch und Raupach in den Ortsteil der Stadt Recklinghausen. Bruder Siegel trug das Unterdiakonenamt, seine Frau war Diakonissin. Bruder Ullbricht empfing am 20. August 1911 ebenfalls das Unterdiakonenamt. Am 5. Oktober 1913 wurde letztlich auch Bruder Schmidt zum Unterdiakon ordiniert.
Durch intensive Missionsarbeit kamen immer mehr Gäste zu den Gottesdiensten, die in der Wohnung der Geschwister Siegel stattfanden. Es wurde bald erforderlich, größere Räumlichkeiten zu finden. Auf der Bahnhofstraße 111 im ersten Stock standen kurz darauf zwei Wohnstuben zur Verfügung. Die Glaubensgeschwister wurden hier zunächst von Herne und Herten- Disteln bedient.
Die Gemeinde nahm in der Folgezeit ständig zu. Am 1. Januar 1910 zählte sie schon 64 Mitglieder. Apostel Meuser entschloss sich nun, der Gemeinde einen Vorsteher zu geben - Priester Ernst Wagner. Er kam mit seiner Familie aus Herne und fand hier eine Wohnung auf der Roonstraße.
Ende des Jahres 1910 war die Gemeinde unter seiner Pflege auf 78 Mitglieder angewachsen. Die Gemeinde besaß neben dem Vorsteher einen Priester, einen Unterdiakon und eine Diakonissin. Unter den Mitgliedern war auch Bruder Köhler, der am 20. August 1911 das Unterdiakonenamt und am 5. Oktober 1913 das Priesteramt empfing.
Im Jahre 1911 wuchs die Gemeinde um weitere 29 Mitglieder. Zu einem Gottesdienst kam sogar eigens Stammapostel Niehaus nach Suderwich.
Unter den Anwesenden, die in diesem Gottesdienst das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfingen, war auch die Familie Adomeit. Der zweitälteste Sohn Johann zog später mit seiner Frau nach Bielefeld. Seine Tochter Gerda ist die Witwe von Bezirksapostel Ehlebracht.
Es war nun an der Zeit, dass die Gemeinde eine neue Unterkunft bekommen sollte. So wurde am 1. August 1911 ein dreistöckiges Haus auf der Henrichenburgerstraße 32 bezogen, welches dann auch Eigentum der Kirche wurde.
Von Zeit zu Zeit, wie es den Bedürfnissen entsprach, wurden Wände durchgebrochen und Träger eingebaut, so dass das Gemeindelokal bis zum Jahre 1966 den Geschwistern als Unterkunft diente. In dem Haus wohnte auch der Vorsteher Priester Wagner.
Im Jahr 1912 wuchs die Gemeinde auf 114 Mitglieder an. Durch Zuzug aus Mengede kam auch die Familie Jochmann nach Suderwich. Nun hatte die Gemeinde auch einen eigenen Harmoniumspieler.
Unter der Leitung von Bruder Jochmann wurde der erste gemischte Chor gegründet.
An diese Gründerzeit schlossen sich unselige Kriegsjahre von 1914 bis 1918 an. Zwanzig Brüder wurden eingezogen, von denen fünf ihr Leben im Krieg lassen mussten.
Gleichwohl ging es mit der Gemeinde weiter aufwärts.
So wuchs diese in der Zeit von 1914 bis 1918 um weitere sechzig Seelen.
Am Ende des Jahres 1918 zählte die Gemeinde 137 Geschwister, dazu zählten 2 Priester, 1 Diakon und 2 Unterdiakone.
Weiteres Wachstum schloss sich an, so dass im Jahre 1928 die Gemeinde auf 218 Seelen angewachsen war.
1929 bekam die Gemeinde einen neuen Vorsteher, es war Priester Walter Fronz aus der Gemeinde Oer-Erkenschwick. Priester Ernst Wagner hatte inzwischen das 67. Lebensjahr erreicht und diente der Gemeinde unter dem neuen Vorsteher weiterhin als Priester treu bis zu seinem Tode. Er starb am 2. Juli 1934.
Am 8. November 1931 bekam die Gemeinde einen neuen Priester. Es war der Schumachermeister August Birke.
In den Jahren 1933 bis 1945, in der jede Missionsarbeit untersagt war, wuchs die Gemeinde gleichwohl um 40 Seelen. Die Gesamtzahl der Gemeinde betrug 163 Mitglieder, darunter waren 2 Priester, 1 Diakon und 5 Unterdiakone.
Der zweite Weltkrieg brachte auch über die Gemeinde Suderwich viel Leid und manche Sorgen mit sich. Es wurden 21 Brüder eingezogen, unter ihnen auch 2 Amtsbrüder. Es waren der Priester August Birke und der Unterdiakon Heinrich Menke jun.
Das Jahr 1943 war ein Jahr des Einschnitts: Vorsteher Walter Fronz verstarb. Eine nicht sofort erkannte Krankheit war stärker als er. Seinen letzten Gottesdienst hielt er am 3. Oktober 1943.
Nach der Beisetzung übergab der Apostel Emil Schiwy die Gemeinde dem neuen Vorsteher Priester August Birke.
Der neue Vorsteher übernahm am 1. Januar 1943 einen Mitgliederstand von 167 Seelen. An Amtsträgern standen ihm 2 Priester, 1 Diakon und 4 Unterdiakone zur Seite.
Nach dem Krieg wurde unter der Führung des neuen Vorstehers Aufbauarbeit betrieben, zumal das Verbot der Missionsarbeit nicht mehr galt. Etliche Brüder kamen aus der Gefangenschaft zurück und eine stattliche Anzahl Flüchtlinge waren im Ort sesshaft geworden. Bis zum Jahre 1958 wuchs die Gemeinde daher um einhundertzwanzig Seelen. Ende des Jahres 1959 zählte sie 276 Seelen, darunter 4 Priester, 2 Diakone und 4 Unterdiakone.
Am 24. März 1966 wurde schließlich durch Apostel Schiwy eine neue Kirche in der Langobardenstraße 11 eingeweiht.
Am 25. Dezember 1966 setzte Apostel Schiwy den nunmehr 67 jährigen Priester August Birke in den Ruhestand und vertraute dem Priester Ernst Rehm die weitere Betreuung der Gemeinde Suderwich an.
Ein Jahr später, am 20. August 1967, empfing der Diakon Wilhelm Schmidt das Priesteramt.
Am 19. Mai 1968 wurde zudem der bisherige Diakon Johannes Povh ins Priesteramt gesetzt.
In den Jahren 1965 bis 1984 musste die Gemeinde Rückschritte verkraften. So verzogen insgesamt 239 Geschwister. Hauptursächlich dafür war die Stilllegung der drei Zechen im Ort. Auch wurde Gemeindemitglieder aus dem Ortsteil Röllinghausen der Gemeinde Recklinghausen-Süd zugeteilt.
1984 betrug der Mitgliedstand 170 Seelen.
Am 31. August 1980 empfing der Unterdiakon Peter Morgalla von Bezirksapostel Schiwy das Priesteramt. Im Jahre 1983 wurde dem Diakon Detlef Julius am 6. Juli durch Apostel Magney das Priesteramt anvertraut.
Am 14. April 1985 wurde in der Gemeinde Ickern Priester Ernst Rehm im Alter von 67 Jahren durch Apostel Magney in den Ruhestand versetzt. An seiner Stelle beauftragte der Apostel Priester Willi Hein aus der Gemeinde Ickern damit, als neuer Vorsteher der Gemeinde Suderwich voranzugehen.
Im Jahre 1985 wurden 5 Seelen versiegelt, so dass die Gemeinde eine Mitgliederzahl von 175 Geschwistern hatte. Es zählten 4 Priester, 1 Diakon und 2 Unterdiakone dazu.
Im Jahre 1987 übernahm der in den Ruhestand versetzte Priester Ernst Rehm
Die Aufgabe des Seniorenbeauftragten und sorgte durch sein Wirken dafür, dass die Senioren zu einer festen und aktiven Gemeinschaft zusammen wuchsen. Er leitete auch mit großem Eifer das Seniorenorchester des ganzen Bezirkes.
Am 4. August 1987 empfingen Reinhard Haubert und Edmund Hirsch jun. das Diakonenamt. Am 17. Dezember des gleichen Jahres empfing Wilfried Romanowski das Unterdiakonenamt.
1992 wurde die Gemeinde mit Amtsbrüdern reich gesegnet. Am 2. August 1992 wurde der bisherige Diakon Reinhard Haubert ins Priesteramt, der Unterdiakon Wilfried Romanowski ins Diakonenamt sowie die Brüder Mirco Aßmann und Thomas Romanowski ins Unterdiakonenamt gesetzt. Der Unterdiakon Walter Scheller, der mit seiner Frau nach Suderwich zugezogen war, wurde in seinem Amt bestätigt.
In der Zeit von 1986 bis 1995 wurden 28 Seelen versiegelt. Durch Zuzug, Wegzug und Sterbefälle hatte die Gemeinde eine Mitgliedzahl von 166 Geschwistern.
Am 2. Oktober 1996 empfingen Norbert Schmidt und Andreas Stobbe das Unterdiakonenamt, der Diakon Wilfried Romanowski das Priesteramt und der Unterdiakon Walter Scheller das Diakonenamt.
Am 24. Mai 1998 wurde durch Apostel Magney der Diakon Walter Scheller in
das Priesteramt und der Bruder Daniel Aßmann in das Unterdiakonenamt gesetzt.
Am 12. November 2003 besuchte Apostel Hoyer der Gemeinde. In diesem Gottesdienst entband er Priester Hein von den Aufgaben als Vorsteher. Kommissarisch wurde Bezirksevangelist Reinhard Scholz die Gemeinde anvertraut.
Am 01. Dezember 2004 besuchte Apostel Hoyer erneut die Gemeinde. In diesem Gottesdienst wurde Bezirksevangelist Scholz von den Aufgaben als Vorsteher entpflichtet Priester Gottfried Röstel aus der Gemeinde Recklinghausen-Süd mit der Gemeindeleitung beauftragt.
Am 01. März 2006 wird Diakon Carsten Ruppenstein für die Gemeinde Suderwich im Gottesdienst, den Apostel Schwerdtfeger in der Gemeinde Olfen hielt, bestätigt.
Etwa ein halbes Jahr später, am 16. August 2006, entlässt Apostel Schwerdtfeger Priester Haubert in den verdienten Ruhestand und ordnet Priester Walter Scheller zur Gemeinde Recklinghausen-Nord ab.
Am 13. Dezember 2006, wird Priester Thomas Kohlstädt, zugezogen aus Herne-Wanne, für die Gemeinde Suderwich bestätigt.
Zum Jahresende 2006 bestand die Gemeinde aus 147 Geschwistern, darunter 19 Kinder.
Am 09. Mai 2007 hält Apostel Schwerdtfeger in der Gemeinde Herten einen Gottesdienst und setzt für die Gemeinde Suderwich den Bruder Helmut Jelson zum Diakon.
Am Sonntag, 07. Oktober 2007, hält Bezirksapostel Brinkmann einen Zentralgottesdienst für die Gemeinden des Bezirks Recklinghausen in Herne-Wanne-Eickel. In diesem Gottesdienst wird u. a. Priester Gottfried Röstel zur Gemeinde Recklinghausen-Süd versetzt und Priester Thomas Kohlstädt zum neuen Vorsteher für die Gemeinde Suderwich gesetzt.
Die Chronik endet zunächst mit August 2008.
In der Zeit danach schloss sich ein Wechsel in der Leitung der Gemeinde an – Gottfried Röstel übernahm bis auf weiteres die Leitung der Gemeinde, nachdem Thomas Kohlstädt aus persönlichen Gründen entpflichtet wurde.
24. Juni 2009
Text:
Andreas Hebestreit (und Chronisten der Gemeinde)
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