Dülmen. Mit offen eingestandenen wehmütigen Gefühlen besuchte Apostel Walter Schorr, Münster, am heutigen Mittwochabend die Gemeinde Dülmen, um dort den Wochengottesdienst zu halten - einen mit besonderer Prägung, wurden an diesem Abend doch mit dem Gemeindevorsteher Peter Linke und Priester Claus Wilke zwei tragende Säulen in den altersbedingten Ruhestand verabschiedet. Zugleich handelte es sich heute um den letzten Gottesdienst von Apostel Schorr im aktiven Dienst in Dülmen, tritt er doch am Ende des Monats Juni 2019 ebenfalls in den Ruhestand.
Veränderungen
Bei diesen Veränderungen, die derzeit wohl insgesamt thematisch das Zeitgeschehen im Kirchen- und Alltagsleben beeinflussen, hatte der Gottesdienst daher bewusst einen stärkenden und tröstenden Charakter. Als Leitfaden diente ein Bibelzitat aus Jesaja 41,10:
"Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit."
Walter Schorr griff sodann bei der Entfaltung der Predigt in die jüngste und ältere Vergangenheit zurück: So war der Internationale Jugendtag 2019 in Düsseldorf und die bereits zur Legende gewordene "Grüne Route" genauso Thema wie die Schreckensereignisse am Terrortag 9/11 in New York oder auch nur sorgenvolle "Gesprächsschnappschüsse" im Rahmen einer Seniorenzusammenkunft in einem Nachbartbezirk. Letztlich floss auch die Inruhesetzung der beiden Priester der Gemeinde in den Kontext ein: Veränderungen werden, wenn sie beunruhigen, häufig als Bedrohung empfunden, sollten aber einen Christ nicht schrecken.
Persönliches
Besonders nahe ging in dem Gottesdienst auch das Schildern von persönlichen Eindrücken im "Wohnzimmer des Bezirks Recklinghausen" (so Priester Peter Linke später in seinem Predigtbeitrag): Hier erinnerte sich Walter Schorr noch genau an die Zeit, als er vor etwa 30 Jahren als 36jähriger Bischof das erste Mal in Dülmen eine Versammlung der Amtsträger leitete und in seiner Amtszeit wohl alle Seelsorger der Gemeindegeschichte kennen lernte und viele von ihnen nicht nur ordinierte, sondern später auch wieder in den Ruhestand verabschiedete. So manches persönliche Gespräch aus alter Zeit war hier, so was es zu spüren, doch noch sehr deutlich präsent.
Ruhestände
Wie im Vorfeld natürlich bereits bekannt gemacht, wurden am Ende des Gottesdienstes die beiden Priester Peter Linke - er als Gemeindevorsteher - und Claus Wilke - überaus multifunktional in der Gemeinde tätig - in den wohlverdienten Ruhestand versetzt, da die Altersgrenze für die reguläre aktive Amtstätigkeit bereits überschritten war. Claus Wilke, Jahrgang 1952, und Peter Linke, nur ein gutes Jahr jünger, sei die Ruhe nach manchem Sturm daher gegönnt.
Beiden wurde in dem Gottesdienst noch einmal die Gelegenheit gegeben, ihr Herz zu öffnen und vom Altar aus gewissermaßen letzte Worte (aus aktivem Amt heraus natürlich nur) zu verkündigen. Die beiderseitige persönliche Ansprache an die Gemeinde berührte dabei sehr.
Neue Leitung
Natürlich wird die Gemeinde Dülmen nicht unversorgt bleiben: Noch am gleichen Abend beauftragte Apostel Schorr den Priester Sören Linke, bereits Vorsteher der Nachbargemeinde Haltern am See, mit der zusätzlichen Betreuung der Gemeinde Dülmen als verantwortlicher Gemeindevorsteher. Diese Lösung war durchaus naheliegend, da beabsichtigt ist, die Gemeiden Haltern am See und Dülmen zum Jahresende hin zusammenzulegen und den Standort Dülmen wohl aufzugeben. Hierüber werden wir noch zu gegebener Zeit gesondert berichten.
Den beiden Ruheständlern sei nun von Herzen gern ruhigeres Fahrwasser gegönnt. Dem neuen Gemeindevorsteher, der die Gemeinde bereits durchaus gut kennt, sei dementsprechend auch in Dülmen eine ruhige, besonnene Hand bei der Leitung der Gemeinde gewünscht.
Abschiedsgeschenke
Zum Abschied gab es dann noch Geschenke: Neben den obligatorischen Blumen für die Ruheständler und den neuen Vorsteher durfte die Gemeinde sich noch über ein besonderes Segenslied eines kleinen Chores freuen, bei dem der Refrain mitgesungen werden durfte:
"Du bist ein Segen den man spürt,
hast uns bereichert und berührt.
Du bist ein Salzmensch,
du bist ein Lichtmensch,
würzt unser Leben, machst es hell,
du bist ein ganz besonderer Fall.
Es ist so schön, dass es dich gibt,
dass es dich gibt."
Zu guter Letzt überreichte Sören Linke Apostel Schorr noch zum Abschluss ein kleines Präsent als symbolische Anerkennung für die jahrzehntelange Begleitung der Gemeinde und des Bezirks Recklinghausen. Ein besonderer Abend fand danach seinen trotz der Wärme des Tages eigentlich viel zu schnell vorüberziehenden Abschluss. Es war mal wieder einfach schön im Wohnzimmer...
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