Am Sonntag, dem 26.06.2022 versammelten sich viele junge neuapostolische Gläubige zum Jugendgottesdienst in Herten. Leiter des Gottesdienstes war Bischof Peter Johanning.
Das Wort zum Jugendgottesdienst war aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus, Kapitel 1 Vers 6: "Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände."
Zu Beginn der Predigt erzählte der Bischof vom Hintergrund des Briefes an Timotheus, demnach Paulus und Timotheus eng befreundet gewesen seien, stets eng beieinander lebten und gemeinsam durch dick und dünn gingen. Anschließend erfolgte eine Bibellesung aus dem 1. Kapitel des 2. Timotheus-Briefs, über die Verse 5-10.
Nach der Bibellesung sprach der Dienstleiter von der Geschichte des Timotheus, der von Paulus ins Amt ordiniert wurde, welches zu der damaligen Zeit wohl noch anders gewesen wäre, mit einem anderen Amtsverständnis und anderen Aufgaben als heute. So sei Timotheus für das Amt auserwählt worden, da er die Gaben Gottes in sich trug und diese wachsen ließ wie auch er dran erwachsen sei. Dabei hätten die Eltern auch einiges an Vorarbeit geleistet, so der Bischof, um ihn im Glauben wachsen zu lassen und diese besonderen Gaben in sich zu entdecken. Darum habe Paulus ihn ins Amt berufen, da er nun an der Reihe gewesen wäre, seinen Glauben in die eigene Hand zu nehmen. Dazu gab Gott den Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit, um das Evangelium des wiederauferstandenen Gottessohnes zu verkünden. Johanning hob hierfür noch einmal den Satz hervor: "Und das Grab war leer", was für ihn der wohl wichtigste Satz sei, da er das prägende Symbol für die Wiederauferstehung sei, die wir feiern wollen.
Anschließend nahm er bezugnehmend auf die Gemeinde und damit die anwesenden Jugendlichen mit dem Gedanken der Gabe. Der Dienstleiter stellte hierzu einleitend die Frage, welche Gaben wir denn hätten, und wollte sich vornehmlich auf die Gabe des Friedens konzentrieren. Dieser sei gerade in den heutigen Zeiten sehr zerbrechlich und ginge leicht verloren, Missverständnisse, Eigenwilligkeit oder schwache Kompromisse nannte er als Gründe. Der Bischof nahm auch Bezug auf die Bergpredigt, in der der Herr sprach, dass jene selig seien, die Frieden schüfen. Er übertrug dieses Zitat auf die Geschwister und sprach, dass man in den Situationen des eigenen Alltags Frieden schaffen solle.
Dann erzählte Johanning vom Leben Albert Schweitzers. Dieser habe als Arzt, Philosoph und Theologe wohlhabend gelebt, doch habe sein Leben in Luxus beendet, da er erkannte, wie viel wertvoller der Frieden ist. So sei Schweitzer später aufs Land gezogen zu einem Ort namens Lambaréné in Gabun, und errichtete dort ein Spital, welches anfangs nicht mehr als eine Blechhütte war, doch heute eines der größten Spitäler wäre, die es dort gibt. Der Dienstleiter meinte, dass Albert Schweitzer nach seiner Meinung den Friedensnobelpreis dafür verdient hatte, den er später gewann, und nannte noch weitere Merkmale seines Charakters, vom Pazifismus, der Abschwur von Gewalt und seinem vegetarischen Lebensstil, denn so habe Albert Schweitzer gesagt "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will", was bedeute, dass jedes Leben genauso viel Wert ist wie seines, und es genauso verdient hat, am Leben zu sein, wie er.
Abschließend sprach Johanning den Appell an alle anwesenden Glaubensgeschwister aus, dass man die göttliche Gabe des Friedens in sich erwecken solle und sich dafür einsetzen solle, Frieden zu schaffen. Dabei sei es klar, dass das nicht immer möglich wäre, doch man stets darum bemüht bleiben solle.
Nach einem überleitenden Chorlied nannte der mitdienende Bezirksälteste Raimund Gauert die Geschichte eines jungen Mannes, der auf dem Feld arbeitete, schwach und unscheinbar war, doch eine Kraft und unzählige Gottesgaben in sich trug, die weder er noch sein Umfeld erahnten. Es war die Rede vom späteren König David, der die Gabe des Mutes in sich trug, und diese entfaltete und daraus Kraft schöpfte, um Goliath zu besiegen und König zu werden.
In uns seien durch die Taufe und die heilige Versiegelung diese göttlichen Gaben auch in uns gelegt worden, wie einst bei Timotheus. In uns sei eine ungeahnte Kraft da, die noch nicht in Erscheinung getreten ist. So fragte der mitdienende Amtsträger auch, wo die Davids von heute wären. Dann erwähnte er den Menschen Steve Jobs, der den Satz geprägt habe, dass nichts im Leben umsonst sei. Dieser Mensch habe sich in seinem Studium mit Schriften beschäftigt, doch habe er gemerkt, dass dies nichts für ihn wäre, weswegen seinen Weg einen Schlenker machte und er später Apple begründete - doch waren diese Schriften ein Unterscheidungsmerkmal, die auf dem Betriebssystem mit installiert waren, weil Jobs vorher sich damit auseinandergesetzt hätte. Darum sollen wir die Gabe des Vertrauens nutzen - Vertrauen in Gott, dass er die Dinge in rechter Weise lenkt und leitet. Denn wenn man an Gottes Hand ginge, dann könne man die größten Ziele erreichen, die man sich nur vorstellen kann. Dabei meinte er nicht nur die vielen irdischen und menschlichen Wünsche, sondern vor allem das Glaubensziel, dass Jesus eines Tages wiederkehren werde. Und so sollen wir auch vertrauen, dass Jesus immer nahe ist, wenn wir in den Gottesdienst gingen, und wir vertrauensvoll ihm unser Herz öffnen können, sodass der Herr die Last von uns nehme und uns einen Neuanfang ermögliche.
Nachdem ein weiteres Chorlied verklang, nahm Bischof Johanning Bezug auf das Lied, welches die Predigt in einer Liebeserklärung beendet habe. Bedingungslose Liebe gäbe es nicht, meinte der Dienstleiter, würden die Menschen sagen, doch Albert Schweitzer habe das anders gesehen und auch gezeigt. In Jesu Liebe stünden wir alle auf der gleichen Stufe, da gäbe es kein männlich, weiblich, hell oder dunkel, Jesus würde alle bedingungslos gleich lieben. Johanning meinte, dass man da auch den Wunsch in sich trage, eine Gegenleistung zu erbringen, und griff die Gaben auf, die Gott uns gegeben hat, dass wir sie in der Welt einsetzen. Dabei sollen wir beten, hoffen, glauben, Gutes tun, Liebe üben, Schmerzen lindern und Seelen retten.
Nachdem das Bußlied gesingen wurde, das Unser Vater gesprochen und das Abendmahl ausgeteilt wurde, bat der Bischof den Diakon Tobias Stobbe aus der Gemeinde Haltern am See nach vorne. Da dieser nach Herten umgezogen ist, wird er nun auch fortan in der Gemeinde Herten sein Amt als Diakon weiter ausführen, hierfür hatte er bereits sein Ja gegeben. Bischof Johanning gab dem Diakon einen Rat mit auf den Weg, nicht immer Ja zu sagen, er solle sich nicht ausbrennen. Denn mit einem Diakon, der innerlich ausgebrannt sei, könnten weder die anderen Amtsträger noch die Geschwister etwas anfangen. Stattdessen solle man, wenn man Ja sagt, Ja zum Herrn sagen und auch Ja zu sich selbst. Und man solle nie vergessen, dass man diese Aufgabe nicht alleine stemmt, sondern mit der Hilfe von Gott, der einem Kraft schenkt.
Nach dem Dankgebet und dem Schlusssegen trafen sich die Geschwister vor dem Eingang zu geselligen Gesprächen, ehe jeder seiner Wege zog.
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