Ein Fragezeichen im Terminkalender aufgrund einer Armenienreise machte es möglich: Bezirksapostel Armin Brinkmann, verantwortlich für die Seelsorge und Administration in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, stattete der Gemeinde Marl-Brassert im Bezirk Recklinghausen einen kurzfristigen Besuch ab.
Der versammelten Gemeinde brachte er Predigtgedanken auf Grundlage eines Textwortes aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher nahe:
"Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen."
(2. Thessalonicher 3, 3)
In seiner Predigt betonte Bezirksapostel Brinkmann zunächst das Verhältnis Gottes zu den Menschen: Von ihm entferne sich der Mensch letztlich nur durch den Einfluss der Sünde; sein Wort, vermittelt durch die Predigt sowie die Kraft aus dem Opfer Jesu Christi, zufließend in der Feier des Heiligen Abendmahls, würden dieses disharmonische Verhältnis aber wieder in eins der Nähe zu Gott zurück führen. Trostreich dabei sei auch, dass die Gnade Gottes letztlich über allem gefühlten Leid regieren würde und er stets bereit sei, unsere Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern sogar überzuerfüllen.
Als Beispiel wurde hierfür die Begegnung Jesu Christ mit dem Zöllner Zachäus genannt. Dieser hatte, bereits auf einem mühevoll erstiegenen Maulbeerbaum sitzend, lediglich die Erwartung, den Herrn zu sehen. Dieser übererfüllte diese Erwartung jedoch, indem er Zachäus beim Namen nannte und mit ihm, ihn vom Baum herunterbittend, Begegnung hatte.
Im Weiteren ging der Bezirksapostel auf den "Lieblingsort" des Herrn, Bethanien, ein. Dieser war geprägt von der Begegnung mit lediglich drei Personen, die aber sämtlich charakteristische Eigenschaften hatten: Maria mit ihrem "hörenden Geist", Martha mit dem des Dienens und mit dem des Lazarus`, der "einfach nur da war" - aber trotzdem dazu gehörte. Es sei also nicht wichtig, besondere Eigenschaften aufzuweisen, sondern "mittendrin" und "dabei" zu sein - eben wie Lazarus, über den die Heilige Schrift sonst nur wenig berichtet. Immerhin: Jesus hatte ihn so lieb, dass er ihn einmal sogar vom Tode zurück in`s Leben rief.
In der Auslegung des Textwortes betone Bezirksapostel Brinkmann zunächst die Treue Gottes - so, wie sie eben von Paulus auch beschrieben wurde. Zu erwähnen sei dabei insbesondere die Treue Gottes in der Einhaltung der von ihm geschaffenen Abläufe in der Natur. Der Ablauf der Naturgesetze sei nicht variierbar; nach dem Sommer ließe sich nicht der Frühling herbeisehnen. Auch die Zugewandtheit Gottes zu den Menschen sei unwandelbar: Trotz der Fehlerhaftigkeit des Menschen sei Gott nicht geneigt, von ihrer Seite zu weichen. Dies mache insbesondere die alttestamentarische Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten deutlich: Selbst nach dem Tanz um das Goldene Kalb habe Gott nicht davon abgelassen, dieses Volk in das "gelobte Land" zu führen.
Dieser Treue Gottes wurde dann die Treue des Menschen ihm gegenüber in den Fokus gerückt.
Treue sei ein "Geschäft auf Gegenseitigkeit", bei dem es auch darauf ankomme, dass die Gott gegenüber stehende Seite Treue beweise.
Dies zeige sich in typischen Verhaltensweisen, etwa im Hinblick auf die Nachfolge, die gerade dann gefordert werde, wenn es kritisch wird, die Treue in den Werken ("zurück zur ersten Liebe!") oder der Treue im Opfer, wobei damit, so der Bezirksapostel, keineswegs nur der Zehnte gemeint sei, sondern das Ablegen von liebgewordenen, aber für den Glauben abträglichen Eigenschaften - eben um der Liebe zum Herrn Willen.
Die Treue sei dabei kein selbstloses Opfer des eigenen Ich: Gott habe stets gezeigt, dass er diesem Verhalten wohlwollend gegenüber stehe, so etwa dem Abraham, der trotz vielfältiger Glaubensprüfungen schließlich als "Freund Gottes" bezeichnet worden sei. Auch Jakob, stets um Segen kämpfend, sei für seine Treue belohnt worden - genau wie auch Daniel oder auch Stephanus, der im Angesicht des Todes noch sehen durfte, dass für ihn der Himmel offen stand.
Bezirksevangelist Hans Zawada, mehrjähriger Vorsteher der Gemeinde Marl-Brassert, sowie Bischof Hans-Joachim Schwerdtfeger rundeten den Gottesdienst mit weiteren Gedanken zum Textwort ab.
Der Gottesdienst schloss mit der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls. Vor dem Gang der Gemeinde an den Altar fand jedoch noch eine sakramentale Handlung statt: Der Bezirksapostel vermittelte drei Kindern und einem Jugendlichen die Gotteskraft Heiligen Geistes durch die Heilige Versiegelung.
Bereits vor etwa drei Jahren besuchte Bezirksapostel Brinkmann die Gemeinde Marl-Brassert. Sollte sich dieser Schnitt halten können, wäre er mit etwas Glück bis zu seinem voraussichtlichen Ruhestand noch zwei weitere Male in Marl-Brassert. Gern sei dafür der eine und andere Daumen gedrückt.
Bericht veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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