Neue Orgel für die Gemeinde Marl-Brassert
Nach etwa 45 Jahren erhält unsere Gemeinde eine "neue" Orgel. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir über den aktuellen Stand des Orgelbaus im Tagebuchstil informieren. Lassen wir aber zunächst die beiden "Akteure" selbst zu Wort kommen.
"Ne, sowatt aber auch – gezz hab ich schon 45 Jahre in den Pfeifen, und nu´ soll ich auf einmal raus? Nee du, geh mir wech. Ich erinner´ mich noch daran, als ich gerade in die Gemeinde eingebaut wurde – damals noch von Orgelbau Mendel (ma ehrlich: ganz taufrisch wa ich damals auch nich mehr). Nee, watt wa´ die Gemeinde stolz: erste Marler Gemeinde mit ´ner richtigen Pfeifenorgel. 10 Register. Allet aus Metall (zur Disposition). Ich hab´ ma versucht auszurechnen, wieviel Stunden ich in Gebrauch war: bei 2000 Stunden hab ich dann aufgehört zu zählen - da kann man schon verstehen, datt es langsam Zeit für die Rente wird. Ich weiß noch, als eines schönen Tages mir die große Pedalpfeife nach vorne gekippt is´ - dat gab ma ganz schöne Beulen, mein lieber Scholli. Tja, die Leiden des Alters sind auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen. Du kannst ja mittlerweile zugucken, wie sich meine Pfeifen verstimmen und mit dem Luft holen klappt et auch nich´ mehr so wie früher. Naja, auf jeden Fall wurde dann darüber beraten, watt mit mir so werden soll: unter uns Pastorentöchtern kann ich et ja sagen: mich wieder vernünftich auffe Beine zu kriegen, da musse schon ´ne kleine Mark reinbuttern. Aus dem Grund hat unsre Kirche entschieden, datt bei uns watt neues kommt. Wie ich gehört habe, darf ich dann bald meine Rente in Italien geniessen, wo weiss ich noch nich – ich lass et ma auf mich zukommen. Den vielen Spielern und der Gemeinde möchte ich auf diesem Weg ganz herzlich danken, datt ihr mich über die vielen Jahre ertragen habt. Aus diesem Grund sach ich mal langsam: und tüss."
"Bonjour. Wenn isch misch bei Ihnen kurz vorstellen dürfte: mein Erbauer E. A. Roethinger, ´at misch vor ca. 40 Jahren erschaffen. Isch stand bis vor kurzem noch in einem katholischen Internat in Walbourg, das liegt in der Nä´e von Strasbourg im Elsass. Als isch erfahren ´abe, dass isch diesen Ort verlassen müsste, war auch isch nischt sehr Amusée. Mit meinen 40 Jahren, bin auch isch nischt mehr die Jüngste, allerdings bin isch noch in einem sehr guten Züstand. In meinem Pfeifenkleid be´erberge isch 17 Register (zur geplanten Disposition) Isch wurde über das Internet zum Verkauf angeboten, und die Neuapostolische Kirche at zugeschlagen. Mitte Februar bekam isch Besuch von Monsieur Orgelbauer Björn-Daniel Reich, der misch be´utsam aus meinem alten Orgelprospekt befreite und mich in eine grosse Automobil verladen ´at. Jetzt bin isch auf dem Weg nach Deutschland. Dort werde isch gereinigt und repariert und werde dann mit einem neuen Spieltisch bald in der Brasserter Kirsche zu ´ören sein. In dieser Zeit, werde isch versuchen, etwas von meinem französischen Akzent zu verlieren. Aurevoir."
Die ersten Eindrücke vom Abbau der Roethinger-Orgel in Walbourg bei Strasbourg durch Björn-Daniel Reich (Infos über www.tastenreich.de), sowie Bilder unserer jetzigen Orgel gibt es in der Bildergalerie.
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