Am 20. März 2022 fand der letzte Jugendgottesdienst vor dem anstehenden Jugendwochenende im April statt. Dem Gottesdienst in der Gemeinde Marl-Mitte stand der Vorsteher der Gemeinde Recklinghausen-Nord, Priester René Pläster, als Dienstleiter vor.
Die Grundlage des Jugendgottesdienstes war der 12. Vers aus Apostelgeschichte 4: "Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden."
Zu Beginn des Gottesdienstes wurde der 2. Glaubensartikel aus dem Katechismus der neuapostolischen Kirche vorgelesen. Im Anschluss betonte der Dienstleiter den Unterschied zwischen Glauben und Wissen, der wohl jedem bewusst wäre. Er ging auf den Kontext des zugrunde liegenden Bibelwortes näher ein und erzählte, dass die Apostel Petrus und Johannes sich vor dem hohen Rat verantworten mussten und eine Nacht in Gefangenschaft verbrachten, da sie von Jesus und der Wiederkunft Christi predigten. Der Rat verurteilte dies jedoch, dem es ein Dorn im Auge gewesen wäre.
Priester Pläster sprach vom Namen Jesus, der eine Ableitung von Jeschua sei, was übersetzt hieße "Gott hilft/rettet". Er sagte weiter, dass Gott viele Titel habe; Heiland, Retter, Messias, König, Freund. Der Dienstleiter stellte den Appell, in sich zu kehren und zu überlegen, was Jesus für einen persönlich bedeuten würde. Zu diesem Anlass erklang ein kurzes Orgelstück.
Danach ging er insbesondere auf die drei Titel König, Retter und Freund ein. Zuerst erläuterte er, dass Jesus Christus bei Geburt als der König angekündigt wurde, doch er in ärmlichen Verhältnissen in einem Stall geboren wurde, ohne Reichtum oder Prunk. Dennoch soll auch der damalige Kaiser Augustus die Nachricht von der Geburt des Königs Jesus Christus erhalten haben und Angst vor ihm bekommen haben, da er als Cäsar des Imperium Romanum die Macht hatte und er keinen anderen König neben sich dulden würde. Priester Pläster sprach den Wunsch aus, dass Jesus für jeden Einzelnen König des Herzens, des Glaubens und der Seele sein möge. Dann sprach er vom Titel des Retters. Er sagte, dass jeder einmal einen Moment erlebe, in dem er Hilfe bedarf und es sehr unwahrscheinlich sei, dass Jesus persönlich in Erscheinung trete, um einen in der hilfebedürftigen Situation zu retten. Dennoch wünsche der Dienstleiter allen, dass man in solchen Not leidenden Situationen stets zu Jesus im Gebet treten und sprechen könne, ihm die eigene missliche Lage anvertrauen könne und sodann Zuspruch von ihm erhalten würde. Zuletzt ging er auf den Titel des Freundes ein und hinterfragte, ob jemand ein Freund sein könne, den man nur aus Geschichten und Erzählungen kennen würde. Doch machte der Dienstleiter vor allem unter diesem Aspekt deutlich, dass Jesus in seinem gesellschaftlichen Leben stets als Erster zu den Armen und Schwachen und Ausgegrenzten gegangen sei, zu denen sonst keiner gehen wollte und das dies nicht nur eine bloße Attitüde von ihm gewesen sei.
Der Priester nahm auch den aktuell tobenden Konflikt in Osteuropa zum Anlass, noch einmal zu betonen, dass viele heute ihren Teil dazu beitragen würden, den in Not geratenen unschuldigen Menschen zu helfen und ihre Nächstenliebe auszuschütten. Dabei wüsste man nicht immer hundertprozentig die Hintergründe der notleidenden Mitmenschen, wo sie herkommen oder was sie bewegen würde, doch das bereits eine kleine Geste der Hilfe schon Welten bewegen könne. Pläster sprach zur Jugend, dass man seinen Spirit und die Power in sich nutzen solle, um sich auch in der kirchlichen Gemeinde einzubringen und zum Beispiel auch die Jugendbetreuer in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Zum Schluss seines Gedankengangs erzählte der Dienstleiter eine kleine Anekdote aus seinem persönlichen Leben. Dabei soll das Kind des Priesters darum gebeten haben, dass er den Jugendlichen erzählen solle, dass der liebe Gott immer da sei. So lud Pläster dazu ein, Jesus Christus nicht nur als Retter und König zu sehen, sondern ihn auch als Freund ins Leben einzubinden.
Nach einem am Klavier gespielten und mit Solo-Gesang begleiteten musikalischen Vortrag sprach Priester Simon Wojto in seinem Mitdienen davon, dass die Jugendbetreuer, die zum Sonntag aus gesundheitlichen Gründen verhindert waren, gewiss dennoch im Herzen mit der Gemeinde verbunden waren. Er beantwortete die fragende Zeile aus dem zuvor besungenen Lied "Seliges Wissen", dass Jesus Christus es wäre, der so segnen und erfreuen könne. Wojto sagte, dass Jesus zum Gottesdienst im Mittelpunkt stünde, doch welchen Stellenwert hätte er im alltäglichen Leben, wer nähme sich dann die Zeit für einen Gedanken an ihm? Dass man zum Sonntag in die Kirche käme, um sich Zeit für Jesus Christus zu nehmen und darüber nachzudenken, wer er für einen persönlich ist, verglich der mitdienende Priester dabei mit der Situation, dass er, wenn er Frühstück besorgen wolle, auch nicht in ein Autohaus ginge. So hätte er sein Leben im Griff und wüsste, wohin oder zu wem er müsste, wenn er etwas will. Dabei hinterfragte Wojto, ob man Jesus nur für die irdischen Bedürfnisse nutze oder ob Jesus für einen persönlich mehr wert sei, als Erlöser, Freund und Helfer? Dies erkenne man am persönlichen Gebet, was man spräche. Welche Worte man wählen würde, was die Wünsche und Träume seien.
Der mitdienende Priester ergänzte seinen Mitdienst um den Gedanken, dass einem als Jugendlichen noch alle Wege offen stünden. Jesus wäre in diesem Fall nicht da, um einem zu sagen, in welche Richtung man gehen solle, was man studieren oder welche Ausbildung man angehen solle. Jesus wäre für einen da, um einen auf dem Weg, den man für sich selber wählt, zu begleiten. Wojto beendete sein Mitdienen dabei unter der Fragestellung, ob es die persönliche Überzeugung wäre, auf die Wiederkunft Christi hinzuarbeiten.
Zum Abschluss des Predigtteils sprach Dienstleiter Pläster noch einmal an, ob sich die persönlichen Gedanken durch den Gottesdienst verändert hätten, was Jesus Christus für einen persönlich ist und bedeute. Er stellte die Frage, ob man sich denken könne, sich noch einmal unter der Woche außerhalb des Gottesdienstes mit dieser Fragestellung zu beschäftigen. Er sprach das "Unser Vater" an, um noch einmal daraus hervorzuheben, dass daraus kein persönliches Verlangen abzuleiten wäre, sondern es ein gemeinschaftliches Begehren ist, denn zum Beispiel würde man nicht "mein Vater im Himmel" sondern "Unser Vater im Himmel" sprechen. Er sprach auch von Tagelöhnern, die damals in ihrer Zeit auf die Marktplätze gegangen sind, um Arbeit zu finden, und jeden Tag bei wem anders eine andere Arbeit verrichtet haben. Zum Abschluss seines Gedankens sprach Pläster, dass wir jedem neuen Tag mit neuer Begeisterung entgegentreten sollen, wie die Tagelöhner es mit jeder neuen Arbeit getan hätten, und wir so auch als Tagelöhner ins Abendmahl gehen sollten.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch einige Bekanntmachungen und auf dem Parkplatz der Kirche noch gesellige Gespräche. Außerdem wurden Sachspenden für die in Not geratenen Menschen im Ukraine-Konflikt gesammelt, die von helfenden Händen der Jugend in die Fahrzeuge verladen wurden, um sie zu einer Sammelstelle zu bringen, von wo aus die Güter in die Hilfszonen und Krisengebiete verteilt werden sollten.
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.