Marl-Brassert. Wehmut klang durch - aber auch Verkündungskraft, gebliebene Erinnerungen zurückliegender Jahrzehnte und vor allem die Zusage, dass Gott in Bedrängnissen stärken wird: All das prägte neben Sakramentspendungen, Ordinationen, Ruhesetzung und einer Beauftragung den prall gefüllten Abendgottesdienst, den Apostel Walter Schorr, zuständig für den Arbeitsbereich Nord der Gebietskirche Westdeutschland, am 6. März 2019 in Marl-Brassert hielt. Dementsprechend war das Gotteshaus fast bis auf den letzten Platz besetzt und machte den Abend chronikreif.
Musikalische Einstimmung
Bevor Apostel Schorr mit der Einstimmung des Eingangsliedes den Gottesdienst begann, bereitete fast über eine halbe Stunde vorher ein kleiner Kammerchor der Gemeinde mit Streichern, Flötenspielern (m/w) und dezenter Orgelbegleitung eine angenehme Stimmung, die den Alltagsstress in den Hintergrund zu schieben vermochte. Natürlich war anschließend aber der Gottesdienst mit Predigt, sakramentalen und weiteren Handlungen der Kern des Gottesdienstes.
Dem zu folgen war dann wohl auch aus zweierlei Gründen nicht schwierig: Die Predigt hatte Strahlkraft, und das Bewusstsein, Apostel Walter Schorr nach aller ermesslichen Voraussicht in Marl-Brassert das letzte Mal - am 30. Juni 2019 ist seine altersbedingte Inruhesetzung vorgesehen - aktiv in seinem Amt zu erleben, prägte sicherlich die Aufmerksamkeit vor. Und: Er sprach direkt zu Beginn der Predigt die Orgel in der Gemeinde an, die für die Größe des Kirchenlokals letztlich doch eine Besonderheit darstellt: Sie verändert, so möchte es der Berichtverfasser meinen, die Lage des Scheitels, wenn denn mit "Tutti" gespielt wird. Kein Wunder, dass die Orgelmusik und zuvörderst die wärmende Ausstrahlung der Gemeinde exponiert erwähnt wurde.
Bedrängnisse, Ermahnung, Weisung
Der rote Faden, der sich durch den Gottesdienst zog, hatte seinen Ursprung in einem Extrakt aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde zu Thessaloniki:
"... und sandten Timotheus, unsern Bruder und Gottes Mitarbeiter am Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen in eurem Glauben, damit nicht jemand wankend würde in diesen Bedrängnissen. Denn ihr wisst selbst, dass wir dazu bestimmt sind." [1. Thess. 3,2-3]
In der daraus entfalteten Predigt verwies Apostel Schorr auf den Wert der Gemeinschaft in einer Gemeinde, die sich von bloßen Interessenverbänden deutlich nach oben abgrenze, stärkte optimistisch durch einen eindringlichen Verweis auf die Güte Gottes (Psalm 103,2 - zum Nachlesen empfohlen!) und ging eingehend auf die im Bibelzitat erwähnten "Bedrängnisse", seien sie von außen oder auch von innen heraus kommend, sowie "Ermahnungen", verständlicher übersetzt mit: "Weisungen erteilen", ein.
Priester Kai Uwe Komor aus Herten-Westerholt rundete den Predigtteil mit bestärkenden Worten ab.
Heilige Handlungen
Trotz der angefüllten Agenda für den Abend - er sollte nicht nur aus Wortverkündigung und der Feier des Heiligen Abendmahles bestehen - wirkte die Auslegung des oben zitierten Bibelwortes, gewissermaßen Leitfeuer des Abends, sättigend und umfänglich bereichernd.
Bevor das in jedem Gottesdienst gefeierte Heilige Abendmahl an die Predigt anschloss, spendete Apostel Schorr jedoch zunächst einem Neugeboreren das in der Neuapostolischen Kirche regulär auf die Heilige Wassertaufe folgende Sakrament der Heiligen Versiegelung. Gern freute sich die Gemeinde über diesen jüngsten Nachwuchs, bevor sie dann zum Heiligen Abendmahl eingeladen wurde.
Veränderungen
Damit war der Gottesdienst jedoch noch nicht beendet: Mit der Ordination von zwei Diakonen stärkte Apostel Schorr den Amtsträgerkreis im Bezirk Recklinghausen. Mit Benjamin Thewes und Philipp Wagner erhielten die Gemeinden Marl-Brassert und Recklinghausen-Nord frische Unterstützung. Herzlichen Glückwunsch!
Benjamin Thewes, Marler Urgestein, verheiratet und Jahrgang 1982, wechselte umzugsbedingt zum Jahreswechsel 2017/2018 die Gemeinde und verstärkt sogleich den westlichen Standort der Neuapostolischen Kirche in Marl. Philipp Wagner, eine fast halbe Generation jünger und Jahrgang 1993, wird die Gemeinde Recklinghausen-Nord verstärken. Ob es bei der zukünftigen Mitarbeit in den jeweiligen Gemeinden Schwerpunkte geben wird, werden sicherlich noch die entsprechenden Gemeindevorsteher entscheiden.
Mit den beiden "Neuzugängen" im Kreis der ehrenamtlichen Geistlichen der Neuapostolischen Kirche im Bezirk Recklinghausen schloss sich leider ein kleiner Wermutstropfen an, den die nicht stehenbleibende Zeit eben immer mit sich bringt:
Diakon Dirk Ebel, seit seiner Geburt im Jahr 1966 der Gemeinde Oer-Erkenschwick (damals noch -Süd) verbunden, wurde nach über 31-jähriger Amtstätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dies mag etwas frühzeitig erscheinen, ist aber durchaus regulär. Das kirchliche Regulativ sieht vor, dass eine ehrenamtliche Tätigkeit nach 25 Jahren ohne Weiteres mit einem Ruhestand abgeschlossen werden darf - eine Zeitspanne, die hier deutlich überschritten wurde und fast ein halbes Lebenswerk beinhaltet. Wenn Beruf und Gesundheit zudem zusätzliche Aspekte beisteuern, ist es mehr als verständlich, hier einen Schritt in die zweite Reihe wohlwollend zu begleiten. Dirk Ebel wird ein Gesicht der Gemeine Oer-Erkenschwick bleiben - was Apostel Schorr auch bewogen hat, ihm außerhalb des "Protokolls" die Aufgabe eines "Gemeindehelfers" anzudienen. Dirk Ebel verstand und versteht es, in handwerklichen Dingen schnell und geräuschlos kleine und größere Arbeiten in und um die Gemeinde zu erledigen - und das darf auch gerne so bleiben. Dirk, herzlichen Dank für deinen ehrenamtlichen Einsatz über mehr als die Hälfte deiner Lebenszeit hinweg!
Ausblick
Wie bereits oben angedeutet, wird Apostel Walter Schorr Ende des zweiten Halbjahres 2019 in den Ruhestand treten - neben weiteren Aposteln aus der Gebietskirche Westdeutschland. Einen kurzen Hinweis findet der geneigte Leser hier.
Natürlich bleibt danach die Uhr nicht stehen. Wie und unter welchen möglichen Veränderungen es danach weitergeht, wird, so Apostel Schorr, sicher in ca. drei Wochen bekannt gegeben. Bis dahin etwas Geduld. Aber die Kunst des Christen ist es ja, dass er harren kann... [ein leises Lächeln des Berichtverfassers schließt sich an...]
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