Westerholt. Der zweite Adventssonntag war in der Gemeinde Herten-Westerholt ein besonderer. Während es draußen - typisch Herbst - regnete und windete, war „drinnen“ der morgendliche Gottesdienst gekennzeichnet von Wärme, Leben und freudiger Gemeinschaft. Der Grund lag vor allem im Fest des Sakraments der Heiligen Wassertaufe oder besser: In the feast of the sacrament of the Holy Baptism.
Warum Englisch? Seit einiger Zeit gehört die aus Nigeria stammende Familie Robert zu unserer Gemeinde. Während die beiden Kinder bereits hierzulande geboren wurden, kamen die Eltern vor nicht allzu langer Zeit nach Deutschland. Daher ist es mit Verständigungen in deutscher Sprache noch schwierig, Englisch funktioniert hingegen sehr gut.
So kommt es sonntags vormittags regelmäßig zu englischsprachigen Predigtzugaben in den Westerholter Gottesdiensten, sodass jedermann die Kerngedanken des Gottesdienstes mitnehmen kann.
Nun stand am 09.12.2018 neben der üblichen Predigt auch eine Taufhandlung an: Im Frühjahr hatte Priester Günther Drews bereits die Taufe an Raffet Robert vollzogen, heute sollte nun dessen kleiner Bruder Richie ebenfalls durch Priester Drews getauft werden.
Nach dem erst in deutscher, dann in englischer Sprache geführten Eingangsgebet legte Priester Drews dem Gottesdienst ein Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jesaja zugrunde - ebenfalls in beiden Sprachen. Es heißt dort im 42. Kapitel in Vers 9: „Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich’s euch hören.“
Priester Drews diente zunächst in deutscher Sprache und erklärte den Kontext des Bibelwortes: Der Prophet Jesaja verkündigte im Auftrag Gottes, dass Gott seinen Knecht senden wird, um Israel vom Joch des Feindes zu befreien und die Gefangenen aus Babylon zurückzuführen. Später erfüllte sich dann das „Neue“ – aber anders als erwartet: Jesus Christus wurde geboren, befreite das jüdische Volk jedoch nicht vom römischen Joch, sondern von der Sünde. Er schuf ein gänzlich neues Verhältnis zu Gott als „Vater“ und setzte zudem eine neue Ordnung ein, indem er manifestierte, dass nicht mehr die Beachtung des mosaischen Gesetzes, sondern der Glaube an ihn Zugang zum Heil schenkt.
Auch heute würde Neues durch den Heiligen Geist verkündigt: Jesus wird wiederkommen und die Brautgemeinde zu sich nehmen, aber dann, wenn niemand es erwartet. Die Brautgemeinde würde eine völlig neue Beziehung zu Gott erleben, genauso würde die neue Kreatur in Christus als Werk des Heiligen Geistes sich vollständig offenbaren.
Gott schenke uns heute durch den Heiligen Geist Möglichkeiten, in dieses Neue hineinzuwachsen – besonders sichtbar werde dies heute in der Heiligen Wassertaufe von Richie.
Priester Philipp Kujath fasste die Gedanken anschließend in einem Predigtbeitrag in englischer Sprache zusammen.
Der Sakramentsteil des Gottesdienstes begann nach der Sündenvergebung mit der Heiligen Wassertaufe. Zur Einleitung hatte der Gemeindechor das bekannte Lied „Heilig, heilig, heilig“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert in englischer Sprache einstudiert und schuf damit eine wortwörtlich heilige Atmosphäre.
Daran anschließend bat Priester Drews Richie mit seinen Eltern an den Altar, um Ansprache und Handlung in englischer Sprache durchzuführen. Äußerlich gestaltete sich die Szenerie neben der weihnachtlichen Altardekoration auch deshalb besonders, weil die Familie in traditionell-afrikanischer Kleidung der Feierlichkeit des Augenblicks Ausdruck gab.
Priester Drews gab der Familie das schöne Wort aus Psalm 91,11 mit auf den Weg: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ - ein guter Wunsch, der besonders bei einem kleinen Kind seine tiefe, weitreichende Bedeutung zur Entfaltung bringt.
Meike Lackmann sorgte mit einem Gesangsvortrag von John Rutters „A claire benediction“ für einen andächtigen Ausklang.
Nach der anschließenden Feier des Heiligen Abendmahls, dem abschließenden Gebet und Schlusssegen lud der Gemeindevorsteher, Priester Frank Beran, die gesamte Gemeinde zu einem Imbiss, Kaffee und Kuchen in die Räumlichkeiten der Kirche ein.
Zuvor durfte der Familie aber noch gratuliert werden – schöne Momente zwischen Alt und Jung, die das lebendige, vielfältige Gemeindeleben in Westerholt darstellten.
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